ArchitekturAtelier

LOP

Bürowerkstatt, Ruggell

2016 - 2017

Das räumliche Konzept sieht drei Teilbereiche vor, die jeweils auf die verschiedenen Anforderun- gen des Tagesgeschäfts sowie die Bedürf- nisse der Belegschaft eingehen. Im Ent- wurfsprozess entstanden für diese Berei- che Bezeichnungen mit urban anmuten- dem Charakter – dies sicherlich auch durch die internationale Erfahrung und Ausrichtung der Geschäfte der Bauherr- schaft. So wurde der Arbeitsbereich, der kreative Lösungen hervorbringen soll, zur Werkstatt, die Servicezone mit Lager- fläche zum Bahnhof und der Aufenthalts- bereich mit Bepflanzung zum Park.

Der Werkstattbereich beherbergt 12 bis max. 16 Arbeitsplätze und hat die Charak- teristik eines Grossraumbüros. Da meh- rere Mitarbeiter in Teilpensen arbeiten und es auch längere Abwesenheiten auf- grund Geschäftsreisen gibt, wurde eine Lösung angestrebt, die eine flexible Nut- zung der verfügbaren Fläche zulassen. So sind beispielsweise die Arbeitsplätze nicht

personengebunden – jeder Mitarbeiter kann nach dem Desk-Sharing-Prinzip sei- nen Arbeitsort frei wählen und nach Wunsch verlagern, ein persönlicher Roll- container unterstützt die Flexibilität. Das gewählte Tischsystem, welches durch sein rohes Material ebenfalls Werkstattcharak- ter aufweist, kann bei Bedarf innerhalb weniger Minuten auf- und abgebaut wer- den. Als Rückzugsmöglichkeit für be- stimmte Tätigkeiten wurden an den Werkstattbereich drei Einzelkojen ange- gliedert, die mittels umlaufenden Vorhän- gen einen kompletten Rückzug ermög- lichen. Für Kundengespräche steht zusätz- lich ein separates Besprechungszimmer mit Lounge-Sitzgelegenheit zur Verfü- gung. Ein weiterer angrenzender Bereich wurde für kreative Prozesse konzipiert, darin stehen 30 m2 beschreibbare Wand- fläche als Medium für Skizzen und Brain- stormings zur Verfügung.
Ein eingesetzter Kern in Holz dient im In- nern als Servicezone und Möbellager und aussen als Regal für Ordner. Aufgrund
der Anforderung, Platz für 1500 Ordner bereitzustellen, wurden sämtliche Raum- trenn-Elemente als Regalwände konzi- piert. Die Einbauten basieren auf einem durchgängigen Raster und schaffen genü- gend Stauraum für sämtliche Mandatsord- ner, Post- und Pendenzenfächer, ein gros-

ses Archiv sowie eine Pinnwand im Krea- tivbereich. Das Regalsystem ist durch die einheitliche Rasterung beliebig ausbau- und anpassbar. Die Regalwände, welche mit ihren Ordnern die Arbeitsgrundlage für die tägliche Tätigkeit darstellen, wer- den durch die Beleuchtung mittels Strahlerleuchten zusätzlich inszeniert.

Als Gegenstück zum Arbeitsbereich wurde eine grüne Oase geschaffen, die zur Erho- lung und dem Austausch in den Arbeitspausen einlädt. Kernstück im

120 m2 grossen Parkbereich bildet eine 10 m lange Innenraumbegrünung mit in- tegrierter Liege. Ausserdem stehen im Gemeinschaftsbereich eine lange Tafel,

Foto: Marc Lins